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Business

Dünne Luft für Lootboxen

In der EU zieht sich die Schlinge für Lootbox-Geschäftsmodelle langsam, aber stetig zu. Vielleicht ist es Zeit, vom Prinzip der digitalen Slotmaschinen Abstand zu nehmen. Ein Kommentar von Pascal Wagner.

Pascal Wagner05.08.2022 11:51
GamesMarkt-Redakteur Pascal Wagner sieht am Horizont bessere Monetarisierungsmöglichkeiten als Lootboxen.
GamesMarkt-Redakteur Pascal Wagner sieht am Horizont bessere Monetarisierungsmöglichkeiten als Lootboxen. Stephan Steininger für GamesMarkt.

Die Luft wird dünn für das Prinzip Lootbox - zumindest auf europäischem Boden. In Belgien sind sie längst verboten - wenn der Bann auch allem Anschein nach nicht sonderlich gut durchgesetzt wird - in Spanien sollen sie in wenigen Wochen streng reguliert werden, in den Niederlanden hat das Parlament ebenfalls bereits einen Antrag zum kompletten Verbot der Wundertüten in den Senat eingereicht. Das voll auf die Ökonomie von Lootboxen ausgelegte Free-To-Play-Spiel "Diablo Immortal" brachte Activision Blizzard im Land von Deichen und Windmühlen daher prophylaktisch gar nicht erst auf den Markt - zur Sicherheit. Interessierte sollen sich dort das Spiel via VPN aus Nachbarländern herunterladen, eine Praxis, die in jeder Pirateriedebatte verpöhnt ist, auf der Suche nach zahlender Kundschaft aber gerne insinuiert wird. Und falls die Europäische Union auf die Empfehlung des norwegischen Verbraucherrats hören sollte, verstoßen Lootboxen vielleicht bald offiziell gegen EU-Verbraucherrecht, dann fällt auch die VPN-Option für "Diablo Immortal" - und vermutlich das ein oder andere Blizzard-Game zusätzlich - weg.

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