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Belgiens Lootbox-Verbot wird von 82 Prozent der Unternehmen ignoriert

Laut einer noch nicht peer-reviewten Studie der IT-Uni Kopenhagen umgehen 82 Prozent der lukrativsten Mobile Games in Belgien das gesetzliche Verbot von Lootboxen. Die Studie zeigt Handlungsbedarf, Forscher Xiao diskutiert nationale und EU-weite Problematiken.

Pascal Wagner05.08.2022 09:11
Lootboxen sind weiterhin ein relevanter Teil der Spieleindustrie.
Lootboxen sind weiterhin ein relevanter Teil der Spieleindustrie. eigener Screenshot / Overwatch

Laut einer Ende Juli veröffentlichten Pre-Print-Version einer Studie des Center for Digital Play der IT-Universität von Kopenhagen ignorieren die meisten Mobile-Game-Firmen das Lootbox-Verbot in Belgien. Die 128 Seiten lange Studie von Videospiel-Rechtswesen Forscher Leon Y. Xiao fand heraus, das von den 100 Mobile Games mit dem höchsten Umsatz in Belgien 82 Prozent randomisierte Gewinnmechaniken, die laut belgischem Recht verboten sind, einsetzen. Unter Spielen, die für Kinder unter 12 Jahren freigegeben sind, sind es 80 Prozent. Da die Studie ein Pre-Print ist, ist sie noch nicht peer-reviewt, also noch nicht von anderen Forscher:innen mit entsprechender Expertise korrigiert und evaluiert. Laut der Studie umgeht also der Großteil der Unternehmen das gesetzliche Verbot. Xiao sieht die Schuld jedoch nicht allein bei den gesetzesbrechenden Unternehmen, sondern zieht auch die Regierung in die Verantwortung, die das Gesetz bisher kaum in rechtliche Praxis umsetzt. Er führt daher auch das Argument ins Feld, dass dieser nicht durchgesetzte Bann besonders schlecht für Kinder und Schutzbedürftige sei, da sich Eltern und Lehrpersonal auf die Regelung verlassen würden und sich daher in einem falschen Sicherheitsgefühl wiegen könnten.

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