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Briten wählen PEGI

Der britische Jugendschutzstreit ist entschieden. Nach monatelangen Beratungen hat sich die britische Regierung für ein modifiziertes Altersfreigabesystem basierend auf dem Pan-european Game Information System (PEGI) entschieden. Das British Board of Film Classifications wird künftig nicht mehr in das Altersrating von Computer- und Videospielen eingebunden.

tp17.06.2009 08:25
Großbritannien bleibt PEGI-Land. Die ELSPA konnte den Rivalen BBFC ausschalten
Großbritannien bleibt PEGI-Land. Die ELSPA konnte den Rivalen BBFC ausschalten CE/EC

Großbritannien wird ein neues Altersfreigabesystem basierend auf dem industriegestützten Pan-european Game Information System (PEGI) einführen. Dies teilte die britische Regierung in der Nacht zum Mittwoch mit. Damit ist der Jugendschutzstreit auf der Insel entschieden. Die Entscheidung zugunsten PEGI darf als Sieg des britischen Industrieverbands ELSPA und der britischen Spieleindustrie als ganzes gewertet werden. Doch mussten ELSPA und PEGI Zugeständnisse machen. So wird PEGI in maßgeblichen Punkten an die Forderungen aus dem "Byron Report" angepasst. Wichtigste Neuerung: Die PEGI-Altersfreigaben werden für den britischen Spielehandel verbindlich. Bislang musste der Handel im Verkauf nicht auf die Einhaltung der PEGI-Ratings achten. Der Verkauf von Spielen mit einer hohen Altersfreigabe an Kinder und Jugendliche zog keinerlei Konsequenzen nach sich. Anders bei den auch schon bislang verbindlichen Freigaben des British Board of Film Classification (BBFC). Das staatliche BBFC entschied in der Vergangenheit über die Freigabe von Spielen, die wegen sexueller oder besonders gewalthaltiger Inhalte nur einem volljährigen Publikum zugänglich gemacht werden sollten. Eines ihrer wichtigsten Anliegen konnte die britische Spieleindustrie somit umsetzen: das BBFC wird sich künftig nicht mehr mit der Altersfreigabe von Computer- und Videospielen beschäftigen. Im britischen Spielehandel macht die Neuregelung aber ein grundlegendes Umdenken erforderlich. In Zukunft wird der Handel verstärkt Alterskontrollen durchführen müssen. Denn Verstöße sollen mit empfindliche Strafen geahndet werden.

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